',,,,

Alarm an den Gerichten

Gerade vor Familiengerichten wird gelogen, dass sich die Balken biegen – und niemanden kümmert es. Norbert Blüms erste Vermutung, es handele sich bei den bekannten Fällen um Einzelfälle, bestätigte sich mit seiner genaueren Recherche nicht. Vielmehr ist von einem System auszugehen, denn die Vielzahl der Fälle zeigt: Die Wahrheit interessiert weder Richter, die allzu oft auf hohem Ross sitzen, noch Anwälte, die mit viel Geld das Recht nach Belieben verdrehen. Und die Mittel der Politik reichen offenbar nicht aus, dass vor allem die sogenannten „kleinen Leute“ den Funken einer Chance besitzen, ihr Recht zu bekommen. Aus der Bestürzung und Empörung über diese Zustände ist dieses Buch entstanden, das aufrütteln und dem Recht wieder zu Recht verhelfen will.

.....

Die hilfreichsten Kundenrezensionen

.......

Blüm hat recht Von Schneider am 15. Oktober 2014

Format: Gebundene Ausgabe
Wer Blüms Buch über die Abgehobenheit der Richterschaft liest, wundert sich über die Willfährigkeit, mit der die Justiz anno 33 auf die Nazis eingeschwenkt ist. Heute hat sie sich weit in Sphären erhoben, die dem Normalbürger nicht mehr zugänglich sind. Der Leser dieser Zeilen hat zahlreiche Fälle erlebt, wo sich der Richter bzw. das Kollegium auf die Seite der Mächtigen (Staat, Organisationen) geschlagen haben. In einem Fall genügte das Gutachten eines Ordinarius nicht, es musste ein zweites, genehmes her, und das wurde prompt geliefert. Die Privilegien überdies sind aus der Feudalzeit. Es gibt erlebt, die lt. dem Anschlag im Foyer des Verwaltungsgerichts ihr Urteil „im Namen des Volkes“ verkünden, aber im Gericht nicht anzutreffen sind.
Blüms Buch mag Schwächen haben, man mag ihm seine Rentenpolitik und -versprechungen ankreiden, aber hier hat er Nägel mit Köpfen gemacht. Man kann jedem Bürger nur raten, an Gerichtsverhandlungen teilzunehmen, um die Scheu vor den Halbgöttern in Schwarz, Blau oder Rot zu verlieren. Die Rituale sind nur einschüchternde Schau, hinter der der Repetitor hervorlugt, was die Juristerei als Pseudo-Wissenschaft entlarvt. Wünschenswert wäre eine Fortsetzung von Blüms Buch um die Verwaltungs-, vor allem aber um die Sozial- und Arbeitsgerichte, denn dort wird das Schicksal des kleinen Mannes verhandelt.
Nun zu den Anwälten. Wie überall im Berufsleben gibt es solche und solche. An welchen man gerät, ist zunächst Glückssache. Ich habe Verhandlungen vor dem Verwaltungsgericht erlebt, wo man erwartet hat, der Anwalt würde nun nach den Anträgen der Gegenseite kräftig erwidern, er aber blieb stumm, packte seinen Schnellhefter zusammen und verließ sedierten Gemüts den Gerichtssaal. Darum kann ich nur jedem Kläger empfehlen, zur Verhandlung hinzugehen.
Insgesamt hat Blüms Einspruch die Wogen aufgewühlt, man kann nur wünschen, dass sie nicht geglättet sind, ehe sie in den Gerichtsgebäuden rein Schiff gemacht haben.
......'

Quellen: