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Es gibt nicht mehr viele richtig konservative Denker.

Der Stuttgarter Philosoph Robert Spaemann, der jetzt im Alter von 91 Jahren gestorben ist, war einer.

Aber mit dem Etikett „konservativ“ war dieser große katholische Geist noch lange nicht hinreichend beschrieben.

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Verteidiger des Naturrechts

Der rote Faden, der sich durch Spaemanns philosophisches Werk zieht, ist seine Orientierung an den griechischen Klassikern Platon und Aristoteles.

Er hielt nichts von nachmetaphysischem Denken im Stil von Jürgen Habermas, verteidigte vielmehr in Fragen der Politik wie der Moral das klassische Naturrecht und scheute sich nicht, auf Nietzsches Parole vom Tod Gottes mit einem philosophischen Gottesbeweis zu reagieren.

Am folgenreichsten dürfte die in seinem Buch „Natürliche Ziele“ (2005) versuchte Rehabilitierung einer Zielgerichtetheit der Natur im Anschluss an Aristoteles sein, die er den Theorien der modernen Naturwissenschaften entgegenhielt.

Von daher konnte er auch sein Engagement für die Ökologie begründen, das er zuletzt noch einmal in seinem 2011 erschienenen Essay „Nach uns die Kernschmelze – Hybris im atomaren Zeitalter“ zusammengefasst hat. Auch wer die Moderne nicht so kritisch sieht, kann einem intellektuellen Gegner des Zeitgeists wie Robert Spaemann seinen Respekt nicht versagen. Am 10. Dezember 2018 ist der Philosoph jetzt in Stuttgart-Botnang, wo er seit seiner Stuttgarter Professorenzeit wohnte, im Alter von 91 Jahren gestorben.

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Quelle:

Von politischer Korrektheit hält Robert Spaemann so wenig wie von einem Denken in Schubladen.  Am Samstag wird er 85.

Siehe dazu auch: