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Text: Giuseppe Nardi

(Rom)

Die römische Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica widmet ihre aktuelle Ausgabe dem Themenschwerpunkt Europäische Union. Dabei geht es, mit Blick auf die bevorstehenden EU-Wahlen, um eine Parteinahme für das EU-Establishment.

Chefredakteur Antonio Spadaro, einer der engsten Vertrauten von Papst Franziskus, und Erzbischof Jean-Claude Hollerich, beide Jesuiten, warnen in dem Heft vor den „Populisten“, die sie als Proto-Totalitäre skizzieren.

 

Das Datum für die Vorstellung der Ausgabe war nicht zufällig gewählt. In der Kirche versteht man sich auf die Symbolsprache. Der 25. April ist zwar auch der liturgische Gedenktag des Evangelisten Markus, in Italien ist der Tag aber vor allem der wichtigste Feiertag der politischen Linken,
der „Tag der Befreiung“ von Faschismus und Nationalsozialismus. Damit wurden die Grenzen für das Themenheft bereits unmißverständlich abgesteckt.

Die Europa-Ausgabe erscheint in der Reihe Accènti (Akzente). Gemeint ist damit allerdings die EU. Auch diese Synonymisierung zweier Begriffe, die keineswegs deckungsgleich sind, stellt einen nahtlosen Gleichschritt mit den Brüsseler Eurokraten dar.

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Spadaro greift den „Teufel“ auf, den Hollerich an die Wand malt:

„Den Prozeß der europäischen Integration zu unterbrechen, heißt, Gespenster zu rufen, die wir zum Schweigen gebracht haben.“

Die Christen, so der Vertraute des Papstes, „können sich nicht vor ihrer historischen Verantwortung für die Zukunft unseres Kontinents zurückziehen, und das verlangt nach klaren und kohärenten Entscheidungen.“

Im Klartext bedeutet das, daß laut Erzbischof Hollerich und P. Spadaro Christen keine Kräfte unterstützen dürfen, die „den Prozeß zum Aufbau Europa oder sogar seine Existenz in Frage stellen“. Konkreter formuliert:

Für die offizielle Kirchenführung in Europa und in Rom ist das derzeitige EU-Establishment  zu unterstützen, wofür es notwendig ist, deren Kritiker zum unwählbaren Feindbild zu erklären.

Nur am Rande sei bemerkt, daß das „Friedensprojekt“ Europa nicht nur bedeutet, daß in der EU kein Krieg geführt wurde, wie derzeit betont wird.

Es bedeutet auch, daß in dieser EU Dutzende von Millionen ungeborener Kinder getötet wurden und jeden Tag getötet werden. Längst mehr als der Erste und der Zweite Weltkrieg zusammen an militärischen und zivilen Opfern gefordert haben.

 

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Der Unterschied besteht nur darin, daß sich die EU mit einer glänzenden Fassade präsentiert, hinter der sie ihre Makel versteckt.

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