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Im Namen von Frieden und Zusammenarbeit stellen derzeit tonangebende Kirchenvertreter unter Papst Franziskus auf den Kopf, was die Kirche bisher lehrte.

Mehr noch:

Was bisher über das hohe Gut des Allgemeinwohls, über Gerechtigkeit, Heimat, Volk, Staat, Solidarität und Subsidiarität gelehrt wurde, wird in zentralen Teilen sogar angegriffen, umgewertet, denunziert und als negativ gebrandmarkt.

Franziskus kritisierte in seiner Ansprache an die Akademiemitglieder auch, was nicht verschwiegen werden soll, das Entstehen „hegemonialer Imperialismen“, die er offenbar und zu recht als eine direkte und absehbare Folge der Globalisierung erkennt. Der Staat sei daher „zu mehr Verantwortung“ gerufen. Die Frage ist nur: Welcher Staat? Die historisch gewachsenen Staaten Europas können damit nicht gemeint sein, sondern der angestrebte EU-Zentralstaat. Franziskus warnt also vor Gefahren der Globalisierung, ohne aber die politische Globalisierung zu kritisieren, geschweige denn in Frage zu stellen. Daraus muß gefolgert werden, daß er die Bildung des Welteinheitsstaates unterstützt, der die nächste oder übernächste Etappe nach dem EU-Staat sein wird. Das ist in der Idee der „Überwindung“ von Völkern und Staaten bereits implizit enthalten. Franziskus äußerte lediglich die Bitte, die „hegemonialen Imperien“ (oder am Ende das einzige „hegemoniale Imperium“) möge verantwortungsbewußt handeln. Naivität hat viele Gesichter.

Soviel steht fest:

Franziskus formulierte in seiner Ansprache vom 2. Mai das Gegenteil dessen, was die Souveränitätsbewegung vertritt, und was die

Gründerväter der europäischen Zusammenarbeit nach Kriegsende,

vertreten haben.

 

 

Text: Andreas Becker

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Quelle: