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An den Predigern liegt es nicht. Dass in Westeuropa das Christentum an Bedeutung verliert, dass es 2014 allein in Deutschland nach vorläufigen Schätzungen mehr als 400.000 Kirchenaustritte gab und immer weniger Neugeborene getauft werden, lässt sich nicht mit der kirchlichen Verkündigung erklären.

An den Predigern liegt es nicht. Dass in Westeuropa das Christentum an Bedeutung verliert, dass es 2014 allein in Deutschland nach vorläufigen Schätzungen mehr als 400.000 Kirchenaustritte gab und immer weniger Neugeborene getauft werden, lässt sich nicht mit der kirchlichen Verkündigung erklären.

Vielmehr hat es außerkirchliche Gründe: "Die christlichen Kirchen in Deutschland scheinen kaum noch einen Einfluss auf ihre eigene Entwicklung nehmen zu können und äußeren Faktoren ausgesetzt zu sein, denen sie wenig entgegenzusetzen haben."

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Auswertung internationaler Erhebungen zur Lage des Christentums. Nach Ansicht der Autoren, Detlef Pollack und Gergely Rosta vom Exzellenzcluster Religion und Politik an der Universität Münster, ist auch das geringe Interesse der verbliebenen Kirchenmitglieder nicht mit dem Verhalten der Pfarrer oder Bischöfe zu erklären. "Der Grund, warum die Menschen nicht stärker am kirchlichen Leben teilnehmen, ist nicht der, dass sie an der Kirche so viel stört. Vielmehr ist ihnen das Engagement in der Kirche nicht so wichtig."

Nicht Ärger über Botschaften oder Stellungnahmen der Kirchen lasse das Interesse schwinden. Sondern dass der Glaube kaum noch Relevanz für das Alltagsleben und die Grundhaltungen der Menschen habe. In ausdifferenzierten Gesellschaften, so die Studie mit dem Titel "Religion und Moderne" (Campus-Verlag), gebe es einfach zu viele andere Möglichkeiten zur Betätigung und zur Lebensgestaltung.

Vielmehr hat es außerkirchliche Gründe: "Die christlichen Kirchen in Deutschland scheinen kaum noch einen Einfluss auf ihre eigene Entwicklung nehmen zu können und äußeren Faktoren ausgesetzt zu sein, denen sie wenig entgegenzusetzen haben."

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Auswertung internationaler Erhebungen zur Lage des Christentums. Nach Ansicht der Autoren, Detlef Pollack und Gergely Rosta vom Exzellenzcluster Religion und Politik an der Universität Münster, ist auch das geringe Interesse der verbliebenen Kirchenmitglieder nicht mit dem Verhalten der Pfarrer oder Bischöfe zu erklären. "Der Grund, warum die Menschen nicht stärker am kirchlichen Leben teilnehmen, ist nicht der, dass sie an der Kirche so viel stört. Vielmehr ist ihnen das Engagement in der Kirche nicht so wichtig."

Nicht Ärger über Botschaften oder Stellungnahmen der Kirchen lasse das Interesse schwinden. Sondern dass der Glaube kaum noch Relevanz für das Alltagsleben und die Grundhaltungen der Menschen habe. In ausdifferenzierten Gesellschaften, so die Studie mit dem Titel "Religion und Moderne" (Campus-Verlag), gebe es einfach zu viele andere Möglichkeiten zur Betätigung und zur Lebensgestaltung.

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Was fehlt, ist Nähe zu den Menschen

Anders gesagt: Die aktuellen Zahlen von gut 22 Millionen Protestanten und knapp 24 Millionen Katholiken sind angesichts der fortschreitenden Säkularisierung sehr ansehnlich, während es um die religiöse Aktivität innerhalb der Mitgliedschaft schlecht bestellt ist.

Dass all jene inaktiven Mitglieder trotzdem noch dabei sind, führen Pollack und Rosta vor allem darauf zurück, dass die Kirchen weiterhin ein hohes Ansehen genießen. Zudem sei es den Menschen wichtig, kirchlich bestattet zu werden und ihre Kinder, jedenfalls meistenteils, taufen zu lassen.

Neuerlich motivieren lassen sich die Inaktiven nach Meinung der Autoren nicht durch vehemente Glaubensbekenntnisse, sondern nur dadurch, dass die Kirche wieder "nah bei den Menschen" und in Nachbarschaften oder Familien erkennbar sei. Das lässt sich als Aufruf zur Verankerung der kirchlichen Sozialdiakonie in der Kleinräumigkeit der Gemeinden verstehen sowie als Empfehlung, sich mit den Geselligkeitsangeboten stärker am realen Leben der Leute zu orientieren.

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Quelle:  Christentum - Kirchen im Strudel von Nettoverlust und Irrelevanz