'.......

Angela Merkels historische Entscheidung vom Sommer 2015 setzte die deutsche Gesellschaft unter Strom, politisierte und polarisierte das Land wie seit den Zeiten der Weimarer Republik nicht mehr. Über eine Million Zuwanderer teilten Deutschland in zwei geistige Bürgerkriegsparteien, deren Fronten sich zusehends verschärfen. Hat die Bundeskanzlerin mit ihrer historischen Willkommensgeste endgültig bewiesen, dass Deutschland seine dunkle Vergangenheit bewältigt hat? Oder handeln sie und viele andere der deutschen Eliten im Traumaschatten der Geschichte? In seinem Buch widmet sich Raymond Unger – selbst vom transgenerationalen Trauma betroffen – erneut den Auswirkungen nicht verarbeiteter Kriegstraumata auf die nachfolgenden Generationen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Babyboomer-Eliten, die aufgrund fehlender persönlicher Reife und nicht verarbeiteter Schuld-und Sühne-Komplexe mit ihren Entscheidungen die Gesellschaft polarisieren und den sozialen Frieden gefährden. Außerdem spürt er den Ursachen für den dramatischen Rückbau mühsam errungener Freiheiten in Kunst, Kultur und Medienlandschaften und für das Wiedererstarken von überwunden geglaubten, religiös fundamentalen Orientierungen nach, die zunehmend gesellschaftliche Akzeptanz gewinnen.

........

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Raymond Unger lebt als Autor und bildender Künstler in Berlin. Er ist als Kunstmaler tätig, schreibt Essays und Bücher, hält Vorträge und leitet Seminare zu den Themen Kunst, Psychologie und Politik. 2013 erschien sein Sachbuch Die Heldenreise des Künstlers – Kunst als Abenteuer der Selbstbegegnung, in dem der ehemalige Therapeut seinen Quereinstieg in den etablierten Kunstmarkt beschreibt. 2016 folgte seine Familienchronik Die Heimat der Wölfe. Als Kunstmaler erhielt Raymond Unger 2011 den internationalen Lucas-Cranach-Sonderpreis für Malerei.

.......'

Quelle:

Siehe dazu auch:

 

Kommentare / Rezensionen zum Buch:

'........

30. September 2018

Ein überaus mutiges, längst fälliges Buch !
Der Autor vergleicht seinen politischen Bewusstwerdungsprozess mit der berühmten Szene aus dem Film „Matrix“: „Die rote oder die blaue Pille?“ Nach Einnahme der roten Pille ist jegliche Illusion zerstört. Man sieht klar, auch wenn die Anerkennung der Realität zunächst einmal schmerzhaft ist. Für den Leser könnten „Die Wiedergutmacher“ zur „roten Pille“ werden.

Bezüglich der Hintergründe zur Zuwanderung, des Islam und der demografischen Entwicklung in Afrika und Europa veröffentlicht der Autor brisantes Material aus seriösen Quellen (UN, UNHCR, Bertelsmann Stiftung), das mir so nicht bekannt war und mich überaus nachdenklich gestimmt hat.

Wer sich bislang mit der „blauen Tablette“ (den Mainstream-Medien) begnügte, könnte nach dieser Lektüre unsanft erwachen. Wer also weiter schlafen will, liest „Die Wiedergutmacher“ besser nicht.

Wer aber den Mut zur roten Pille hat, wird zunächst erfahren, wie der Autor, nach eigenen Angaben kurioserweise ein langjähriger SPD- und Grünen-Wähler, seine eigene politische Neuorientierung erlebte.
Der ehemalige Therapeut hat eine zweite Karriere als preisgekrönter Kunstmaler und Autor in Berlin vollzogen und lebt dort in einem sozialen Brennpunkt.

Im Kapitel „Das neue Berlin“ beschreibt der Autor, wie sich sein Umfeld nach 2015 verändert hat.

Doch ungeachtet der Zunahme von Gewalt und Kriminalität auf den Straßen, bei immer einseitiger werdenden Kunstpositionen im alles bestimmenden „Kampf gegen rechts“, gibt es innerhalb der Berliner Kultureliten nur eine erlaubte Stoßrichtung: „Refugees welcome" - bis zur Selbstverleugnung.

Wer sich als Kreativer und Intellektueller kritisch zur Zuwanderung und dem Islam äußert, wird sofort ausgegrenzt.
Der Autor beschreibt den Mechanismus der „Schweigespirale“; Berliner Künstler versagen in ihrer klassischen Rolle als Kritiker der Eliten ebenso, wie weite Teile der Mainstream-Presse. Kreative und publikative Gewalten verkommen zu Claqueuren im Berliner Merkel Universum.

Dabei sei Angela Merkel „eine Ikone der Wiedergutmacher“.

Dem Autor kommt zugute, dass er früher psychologische Fachbücher über das „transgenerationale Kriegstrauma“ geschrieben hat. In „Die Wiedergutmacher“ erklärt Unger Transtrauma zur zentralen Ursache für die gesinnungsethische „Willkommenskultur“ der Babyboomer-Eliten - ein wie ich finde zwar nicht umfassender so doch interessanter Ansatz.

Aus Angst „den Falschen“ (womit natürlich die AfD gemeint ist) in die Hände zu spielen, seien linksgrüne Meinungseliten zu jeder noch so krassen Beugung der Wahrheit bereit.

Doch irgendjemand hat einmal geschrieben, „wenn die Wahrheit angeblich immer nur den Falschen nützt, stimmt etwas mit den Richtigen nicht“.

Psychologisch fundiert führt der Autor aus, wie seine Generation (die er im Buch „Kriegsenkel“ nennt), mit unliebsamen Wahrheiten umgeht:

Politische Korrektheit, dichotomes Denken, Populismus, Gesinnungsethik und Kulturrelativismus seien Instrumente der sog. „Ich-Abwehr“; Leugnung, Projektion und Verdrängung täten ihr übriges. Schließlich münde das Verhalten der Wiedergutmacher im neuen Leitmotiv der Gesellschaft: der „Hypermoral“.

Fazit:
Wer jenseits plumper Hetze und platter Parolen gegen Merkels Zuwanderungspolitik eine kluge, differenzierte, hochaktuelle Gesellschaftskritik sucht, wird hier fündig.

Klare Leseempfehlung!

Ingrid Foertsch

Zwischen Pflichten zur Wiedergutmachung und den Dilemmata des Gutmenschen...

5. Oktober 2018

„Die Wiedergutmacher, Das Nachkriegstrauma und die Flüchtlingsdebatte“ kann summarisch betrachtet, am ehesten der Gattung „Populäres Sachbuch“ zugeordnet werden, welche jedoch in Ansätzen Eigenschaften eines Fachbuches, teilweise eines verständlichen, wissenschaftlichen Buches, aber ebenfalls Elemente eines Ratgebers/einer Anleitung aufweist. Das neueste Buch von Raymond Unger ist im EUROPA-VERLAG im September 2018 erschienen. Es handelt sich hier um sein drittes Buch nach den Veröffentlichungen von „Die Heldenreise des Künstlers, Kunst als Abenteuer der Selbstbegegnung“ (November 2015) und von „Die Heimat der Wölfe, Ein Kriegsenkel auf den Spuren seiner Familie“ (März 2016).

Raymond Unger schreibt dieses diskussionswürdige und aufschlussreiche Buch sowohl als a) selbst betroffener Kriegsenkel (siehe: Die Heimat der Wölfe, 2016), b) versierter und einfühlsamer Psychologe als auch c) als selbstkonfrontativer Vollblutkünstler (siehe: Die Heldenreise des Künstlers, 2013).

Worum geht es hier? Aufgrund der anhaltenden Flüchtlingskrise, die mit dem legendären Ausspruch von Kanzlerin Merkel (der kinderlosen „Mutti“ der Nation) „wir schaffen das“ im Jahr 2015 mit rund einer Millionen Zuwanderern –mehrheitlich aus kulturfremden muslimischen Ländern (gehört der Islam zu Deutschland?)- ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte, ist die Zivilgesellschaft in Deutschland seither gespalten. Unger formuliert, beschreibt, diskutiert und begründet mehrschichtig seine gleichermaßen interessante und damit diskussionswürdige, aber sicherlich auch gewagte Hauptthese, WESHALB gerade Deutschland innerhalb der EU nach wie vor bereit ist, Jahr für Jahr die Hauptlast in Sachen Aufnahme, Alimentierung und versuchter Integration von Millionen von Flüchtlingen zu tragen.

Seine Hauptthese hierzu lautet sinngemäß in groben Zügen: wir Deutsche waren/sind die BÖSEN (Nationalsozialismus, 2. Weltkrieg). Wir Deutsche haben zwar auch viel gelitten, aber wir sind selber schuld daran. Und jetzt möchten wir endlich geliebt werden. Daher ist es unsere Aufgabe, ja Sehnsucht, der Welt zu zeigen, dass wir jetzt die GUTEN sind, und daher ist es unsere Pflicht weiterhin Gutes zu tun. Dieses GUTE tun, fördern und bewerben sind gleichermaßen Aufgaben der Links- und Mitteparteien, als auch der eigentliche Sinn der fünften Macht im Staat, nämlich der weitgehend instrumentalisierten Staatsmedien, denen die Aufgabe zufällt, allfällig unmündige, weil renitente Bürger zu „erziehen“, da sich diese in unberechtigten Ängsten suhlen. Hier sind weitgehend der rechte Flügel der CDU/CSU und natürlich AfD-Wähler die Adressaten. (Das Pendel schwingt also binnen dreier Generationen von einem Extrem ins andere um; Anmerkung des Rezensenten).

Wie kommt das? Die Zeit von 1933 bis 1945, des repressiven Nationalsozialismus und der unbeschreiblichen Leiden der Kriegs- (und Nachkriegs-) Jahre also, haben einerseits die deutsche Seele zutiefst traumatisiert. Die Deutschen wurden durch die Weltgemeinschaft zu Recht als die „Bösen“ verurteilt und in der Folge mehrfach bestraft. Beispielsweise dienten u.a. auch in der Filmindustrie Die DEUTSCHE/The GERMANS jahrzehntelang als ideale Blaupause für die Inkarnation des Bösen schlechthin. Selbst bis heute (!) wurde die Feindstaatenregelung aus den Artikeln 53 und 77 der Charta der Vereinten Nationen noch immer nicht gelöscht (Anmerkung des Rezensenten)! Anderseits konnten diese millionenfach erlebten Traumata von den überlebenden Deutschen in der Regel weder reflektiert noch verarbeitet werden, so dass eine emotionale Verkümmerung millionenfach resultierte, worüber in den Familien primär geschwiegen wurde. Damit wurde sowohl auf die nächste Generation der Kriegskinder, als auch auf die übernächste Generation der Kriegsenkel (nun auch Babyboomer genannt) so etwas wie eine ungeschriebene, weil unbewusste Pflicht zur Angepasstheit, Unauffälligkeit und natürlich zur unbedingten Stützung der Familie aufgeladen.

Inhaltlich ist das Buch sinnvoll in thematisch recht eigenständige Blöcke gegliedert, die wiederum in jeweils drei bis elf Abschnitte unterteilt sind.

Der Schreibstil von Raymond Unger zeugt von Reife, Sachverstand, Belesenheit, aber auch von einer guten Prise Humor und Selbstironie. Dies obschon die Gegenüberstellung der psychologisch eingeordneten Nachkriegstraumata mit den klärenden Verbindungen zur gegenwärtigen Flüchtlingsdebatte alles andere als leichte Kost sind.

Die Sprache und gewählten Formulierungen sind gelegentlich nicht ganz einfach zu verstehen oder zu verdauen. Hin und wieder müssen Sätze wiederholt gelesen und deren Aussagen reflektiert werden, bis der Leser die wohl intendierte Absicht des Schreibers verstanden hat. Dieser Umstand stört jedoch nicht, da die hiermit unausweichliche Auseinandersetzung mit den dargestellten Meinungen und den häufig wiedergegebenen Zitaten verschiedener, relevanter Quellen eine insgesamt bereichernde Erkenntnis beschert. Die hierfür erforderliche Zeit lohnt.

Wie schon bei der Lektüre der Bücher „Die Heldenreise des Künstlers“ und „Die Heimat der Wölfe“ war ich vom hohen Authentizitätsgrad des Autors beeindruckt. Auch wenn manch ein Leser des nun vorliegenden, neuen Buches „Die Wiedergutmacher“ die vertretenen Meinungen von Raymond Unger nicht bedingungslos wird teilen mögen, so zeugen seine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, mit denen er seine Beschreibungen, Vergleiche, Argumentationen, Einschätzungen und Überzeugungen vertritt, von einer selten direkten und auch höchst persönlichen Echtheit. Das ist eines der hohen Werte dieses insgesamt bereichernden Buches, welches in Raymond Unger die Qualitäten eines wahren Freidenkers vermuten lassen!

Dieses Buch ist allein schon deswegen eine bedingungslose Kaufempfehlung wert, weil hier zur empfindlichen Flüchtlingsdebatte eine überfällige, weil gänzlich ANDERE Stimme hörbar gemacht wird. Und zwar in der Hoffnung, dass sich die Deutschen weniger auf ideologische Grabenkämpfe ab längst bekannter Positionen einlassen, sondern sich aufrichtig darum bemühen, eigene Meinungen kritisch zu hinterfragen, indem auf persönliche Spurensuche gegangen wird, ohne sein Gegenüber zu belehren oder gar umerziehen zu wollen. Dieser zweifelsfrei recht schmerzhafte Selbsterkenntnisprozess dürfte einer Entkrampfung der derzeit recht vergifteten Stimmung rund um die Flüchtlingsdebatte dienlich sein.

Wenn nicht, dann bleibt für beide Lager noch immer die Möglichkeit auszuwandern. Aber wohin?

Prof. Dr. Patrick Eichenberger, Zürich (der guten Ordnung halber:
Frau Foertsch-Eichenberger ist meine Gattin, die mir dieses Buch geschenkt hat :-) )

Maria13

Mainstream und seine Nebenwirkungen

30. September 2018

Vorsicht ! Dieses Buch ist KEIN Mainstream und hat Nebenwirkungen.
Es ist ehrlich und der Autor differenziert. Ihr Kopf könnte zurechtgerückt und die rosarote Brille überflüssig werden.

Bevor Sie sich in Schnappatmung und tiefe Bewusstlosigkeit stürzen,
atmen Sie erst einmal ruhig durch und lassen es wirken.

Das Buch ist sehr mutig und sehr gut

 

Robert Reschkowski

Die Wiedergutmacher

27. September 2018

Ich möchte Euch Raymond Unger, diesen zeitgeschichtlich-autobiographischen Solitär ans Herz legen.

Ich erlebe Raymond Unger als einen sehr vielseitigen und bemerkenswerten Menschen, der mutig und leidenschaftlich nicht nur literarisch seinen eigenen Weg geht. Dabei scheut er sich nicht, Position zu beziehen.

„Die Heldenreise des Künstlers“ war das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Die Lektüre hat mich sehr berührt und Appetit gemacht auf mehr.

Und Ich freue mich über sein neues Buch die „Wiedergutmacher“.

Ich wünsche seinem Buch den Erfolg, der ihm gebührt!
Toi,Toi,Toi!

Herzliche Grüße.
Robert Reschkowski

.......'