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Es gibt keine Muttertagsfeierpflicht, keine Nationalhymnenmitsingpflicht, keine Abiturpflicht, nicht einmal eine allgemeine Kapitalismuspflicht, keine allgemeine Wehrpflicht, Impfpflicht, Pimpfpflicht oder Pflicht, eine bürgerliche Kleinübelfamilie zu gründen.

Zum Muttertag erschien in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ein Manifest mit der Überschrift: „Schafft endlich den Muttertag ab“.

Denn den Muttertag findet Autorin Julia Schaaf richtig schlimm, weil er Mütter „auf ihre Rolle als Mütter reduziert“, was genau so furchtbar daherkommt wie die Zeichnung, die ihre Zeitung zu ihrem Text stellte.

Die zeigt Käfermütter mit Käferkindern. Schlimmer geht’s nimmer: „Diese Käferchen finde ich richtig schlimm. Mütter als niedliche, etwas tumbe Insekten, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als mit ihrer Brut auf einer Wiese herumzusitzen.“

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Trotzdem lautet im herrschenden Neocalvinismus der Beschluss, irgendetwas, was jemand privat für ein Übel hält, für alle abzuschaffen. Erst einmal die kleinen Dinge; Fleischverzehr, Flugverkehr und Individualverkehr folgen dann etwas später.

Vor diesem Kontrast fällt es stärker auf als jemals zuvor, was für ein erzliberales, weltoffenes, gelassenes Staatsoberhaupt Preußen einmal mit Friedrich II. hatte. Er war Männern wie Frauen zugeneigt, wenn auch nicht Fifty-Fifty, mehrsprachig, hoch gebildet, Stratege, Komponist, Historiker und Musiker; er holte mit den Hugenotten echte und hochqualifizierte Flüchtlinge in sein Reich. Religion war ihm nicht so wichtig, jeder konnte seine oder auch keine und jedenfalls seine Fasson haben, solange er sich ans Allgemeine Landrecht hielt, in das der König übrigens auch schon das Selbstbestimmungsrecht für geschlechtlich nicht klar zugeordnete Menschen hineinschreiben ließ. Für individuelle Fragen suchte und fand er individuelle Lösungen.

Als ihm beispielsweise zwei adlige Damen die Frage vorlegten, welcher von ihnen wegen des Adelsrangs der Vortritt beim Kirchgang gebührte, schrieb er an den Rand des Briefs: „Die größere Törin geht voran.“

Gallige Schriften gegen und Karikaturen von sich ließ er bekanntlich tiefer hängen, damit jeder etwas davon habe. Der Gedanke an ein Karikaturennetzwerkdurchsetzungsgesetz wäre ihm völlig fremd gewesen. Wie gesagt, nur allgemeiner Gesetzesgehorsam musste sein. Groß- oder Kleinfamilien, die mit ihren Hochzeitskutschen anderen die Landstraße nach Französisch Buchholz versperrt hätten, wäre das schlecht bekommen. Und nie passte der Monarch besser in die Gegenwart, oder vielmehr, würde er passen mit dieser Staatsmaxime:

„Eine Regierung muss sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, dass jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, dass er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muss.“

Kurzum, gegen diesen alten weißen Mann aus dem vorvorvorigen Jahrhundert fallen große Teile des derzeitigen politischen und journalistischen Personals in Deutschland erheblich ab.

Das Idealland des Wochenrückblicksschreibers wäre übrigens eins, über dem eine altpreußische Fahne flatterte mit dem goldfadengestickten Spruch von David Bowie:

„Die Unterschiede sind es, die man hegen und pflegen muss. Die Gemeinsamkeiten kommen auch ohne uns klar.“

Aber gut, ich versuche mich, diesem Land anzupassen, in dem ich wahrscheinlich so lange festhängen werde, bis Katrin Göring-Kühnert die Bundesfluchtsteuer durchgesetzt hat.

Ich werde jetzt also die allgemeine Abschaffung von etwas fordern, was mir ausgesprochen lästig fällt, auch ohne traumatische Kindheitserinnerung.

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Ich fordere die Abschaffung der Grünen.

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Denn wer die Spur aufnimmt und sich fragt, woher die Verkniffenheit in diesem Land eigentlich stammt, die Ungelassenheit, diese reiswaffelfahle Lust am Schulmeistern und Denunzieren, das anschwellende Geschlechts- , Rassismus- und Klimanotstandsgetröte und das dazu passende Anbiedermeiern der Medien,

der kommt unweigerlich zu diesem Hysteriereaktor, der schon seit Jahren die meisten anderen Parteien und dieses Land verstrahlt, und deshalb dringend abgeschaltet gehört.


Einen ersten Anfang gab es am vergangenen Samstag Abend im Hopfingerbräu am Brandenburger Tor, als ein junger Mann als Vorgruppe von Milo Yiannopoulos auftrat.
Ich vermute, Friedrich II hätte Milo Yiannopoulos zum Tee nach Sanssouci eingeladen, einfach, weil er unterhaltsame Menschen lieber mochte als pietistische Tugendbolde.

Bei der nächsten Kanzler- , Bundespräsidenten- oder Wasauchimmerwahl und auch schon vorher sollte einmal ganz ergebnisoffen die Frage diskutiert werden,

ob sich nicht doch irgendwo ein Kandidat (m/w/d) findet, der dem alten Fritz auch nur ein bisschen ähnelt.

Kriege könnte er ja mangels Kriegsgerät nicht mehr führen, insofern wäre nichts zu befürchten.

Friedrich müsste nicht gleich geklont werden, sondern nur ein wenig als Maßstab in diesem maßstab- und grenzenlosen Gemeinwesen dienen.

Es muss ja nicht für alle Zeiten so bleiben, dass die größere Törin vorangeht.

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